Nellie und Nachwuchs
Mehrere dshungarische Zwerghamster in verschiedenen Farben
Vermittelt im November 2009
Als die hübsche Zwerghamsterdame Nellie zu uns ins Tierheim kam, war sie schwanger. Inzwischen hat sie sechs Babys bekommen. Nellie ist ganz ungewöhnlich hell gefärbt, ihre Babys sind zum Teil ebenso hell, zum Teil dunkler. Darüber hinaus wurden zwei Zwerghamster aus einem ungewollten Wurf bei uns abgegeben.
Zwerghamster sind sehr genügsame Zeitgenossen. Sie nehmen nicht viel Platz weg und benötigen keine großen Mengen Futter. Außerdem schlafen sie tagsüber und werden erst abends aktiv: Je nach Individuum ungefähr zwischen 21 und 22.30 Uhr taucht ein verschlafenes Gesichtchen auf und ein wackeliger kleiner Hamster tapst aus seinem Häuschen oder wühlt sich aus der Einstreu. Dann wird erst mal herzhaft gegähnt und Körperpflege betrieben. Dazu gehört unbedingt ein Sandbad in weichem Chinchillasand. Die Hamster wälzen und räkeln sich in ihrer Sandbadewanne und buddeln darin. Jeder Zuschauer bekommt unweigerlich den Eindruck, dass das ein großer Genuss und ein ebenso großes Vergnügen für die Hamster ist.
Anschließend macht sich der Zwerghamster an seine Arbeit: Das Gehege muss inspiziert werden, alle Gänge in der Einstreu, Häuschen, Brücken, Äste und Klorollen werden kontrolliert, im Laufrad (natürlich mit einer geschlossenen Lauffläche und groß genug) müssen gewaltige Strecken zurückgelegt werden, die Käfigwände und die Decke muss man kletternd und hangelnd erkunden, und zwischendurch bekommt man ja auch mal Hunger oder Durst. So verbringen die wuseligen Tiere mit dem bezaubernden Gesichtchen ihre Nächte.
Zwerghamster benötigen einen mindestens 100×50 cm großen Käfig mit einer tiefen Wanne und ganz engem Gitterabstand. Alternativ kann man sie in tief eingestreuten Aquarien halten, jedoch können sie dort oft ihren Klettertrieb nicht hinreichend ausleben. Ganz wichtig ist eine sehr dicke Schicht Einstreu, da sich die Tiere darin Gänge graben und in diesen Gängen viel Zeit (und oftmals schlafenderweise ihre Tage) verbringen. Zwerghamster sollte man am besten alleine halten. Man sollte den Zwerghamsterkäfig auch nicht jede Woche sauber machen – die Tiere hinterlassen nur ganz wenig Dreck, und bei jedem Saubermachen zerstört man ja die mühsam gegrabenen Gänge! Lediglich gehortetes Frischfutter sollte man regelmäßig entfernen.
Zwerghamster sind keine geeigneten Kameraden für Kinder. Sie sind bei weitem nicht so robust wie Goldhamster und werden in der Regel auch nicht so zutraulich. Zum Herausnehmen, Herumtragen und Spielen sind sie nicht geeignet. Außerdem sind ihre Wachzeiten genau entgegengesetzt zu denen von Kindern. Werden sie öfter tagsüber geweckt, sterben sie früh. Vielleicht können Sie sich das Gefühl vorstellen, mitten in der Nacht in einer Tiefschlafphase von einem lauten Riesen aus ihrem Bett ins gleißende Licht gerissen zu werden – das ist eine Quälerei. Zwerghamster sind daher ideale Hausgenossen für berufstätige Menschen mit wenig Zeit, die trotzdem einen pelzigen Mitbewohner haben möchten. Abends kann man das geschäftige Treiben des Zwerghamsters beobachten und sich an seinen Renn- und Kletterkünsten erfreuen.
Auskünfte und Beratung: Tel. 0911 / 501 584, abends ab 18 Uhr